General Konspect über die Forstservituten Ablösung im Oberinntaler Kreis

I. Forstamt Ried
In dem Landgerichte Ried befinden sich 1254 Familien mit 6143 Seelen. Es treffen sohin per Familie 4,1 Klafter, 11,7 Jauch mit einem gegenwärtigen Ertrag von 3,4 Klafter per Familie, dieser Ertrag von 0,29 Klafter per Jauch produzierten Bodens muss zur vollständigen Deckung auf 0,35 Klafter per Jauch erhöht werden.

Anmerkungen:
ad Nr. 8) Der Gemeinde Serfaus wurde eine zeitliche Aushilfe von 60 Stämmen durch 5 Jahre, also zusammen 300 Stämme, ein für allemal zugesichert.
ad Nr. 11) In der Gemeinde Tösens wurden den Eckele-Hofbesitzern wegen ihrer isolierten Lage der bisherige Bezug an Dürrelager und Bauholz auch für die Zukunft zugestanden.

II. Forstamt Ried

Das Landgericht Nauders zählt 1354 Familien und 6581 Seelen. Es entfallen 4,5 Klafter rechtlichen Bezugs, 10,1 Jauch produzierten Bodens und 2,7 Klafter auf die Familie. Zur vollständigen Deckung des rechtlichen Bezuges muss sohin der gegenwärtige Ertrag von 0,26 Klafter auf 0,44 Klafter per Jauch erhöht werden.

Anmerkungen:
ad 1) Der Gemeinde Pfunds wurde der Holzbezug des Holzes für Heupillen, Unterstandshütten, Brückeln und Verarchungen insoferne diese in Staatswaldungen liegen, zugesichert.
Außerdem wurde der Gemeinde Pfunds precario modo das Zugeständnis gemacht, Lager und Dürrholz über forstliche Auszeige sammeln zu dürfen. Den isolierten Mariastein-Höfen wurde das Lager und Dürrholz zum Brennen und das nötige Bauholz zugestanden.

III. Forstamt Imst

Das Landgericht Ischgl hat 273 Familien und 1167 Seelen. Es entfallen 8,5 Klafter rechtlichen Bezugs, 16 Jauch produzierten Bodens. 6 Klafter gegenwärtigen Ertrags auf die Familie. Dieser Ertrag muss also zur vollständigen Deckung des rechtlichen Bezuges von 0,37 Klafter pro Jauch auf 0,53 Klafter erhöht werden.

IV. Forstamt Imst

Das Landgericht Landeck zählt 2717 Familien, 14270 Seelen. An rechtlichem Bezug treffen die Familie 5,6 Klafter vom produzierten Boden 9,9 Jauch, vom Waldertrage 3,8 Klafter. Es ist sohin zur vollständigen Deckung des rechtlichen Bezuges die Erhöhung des gegenwärtigen Ertrages von 0,38 Klafter per Jauch auf 0,56 Klafter notwendig.

V. Forstamt Imst

Mit Ausnahmen der Gemeinden Pfafflar und Gramais, die zum Forstamte Reutte gehören

Die Gemeinde Imst zählt 2516 Familien, 12128 Seelen. Vom rechtlichen Bezug entfallen 4,1 Klafter, 15,2 Jauch produzierten Bodens und 3,4 Klafter auf die Familie. Zur Deckung des rechtlichen Bezuges muss der gegenwärtige Ertrag von 0,22 auf 0,27 Klafter erhöht werden.

Anmerkungen:
ad 2) Der Gemeinde Arzl wurde aus einem bestimmten Waldteile der nach Befriedigung der Aerarealbedürfnisse sich ergebende Überschuss als eine zeitliche Aushilfe auf 20 Jahre zugesichert.
ad 4) Das zur Gemeinde Jerzens gehörige Grasllehengut bleibt eingeforstet.
ad 9) (Tarrenz) Für die Seehaushüter sowie
ad 10) (Nassereith) Für die Fernsteingüter und das Fernwirtshaus ist wegen isolierter Lage die bisherige Einforstung in Staatswäldern vorbehalten worden.
ad 12) Der Gemeinde Pfafflar wurden 100 Stämme ein für allemal zugesichert.

VI. Forstamt Telfs

Das Landgericht Telfs hat 2630 Familien, 12351 Seelen und entfallen 4,1 Klafter rechtlichen Bezuges, 14,2 Jauch produzierten Bodens, 4,4 Klafter Ertrages auf die Familie. Es muss sohin der gegenwärtige Ertrag von 0,31 Klafter pro Jauch fortdauernd erhalten werden, fallen die von jeher mit Holzüberschüssen und dem ausschließlichen Verfügungsrechte mit denselben versehenen Gemeinden zu 1, 3, 4, 5, 6, 7, 10, 13 (das sind Oberhofen, Hatting, Polling, Inzing, Ranggen, Oberperfuss, Reith, Leutasch) den übrigen so holzarmen Gemeinden wie bisher auszuhelfen imstande sein.

Anmerkungen:
ad 14) Der Gemeinde Telfs wurde der bisherige Bezug des Dürr-, Klaub, Windwurf- und Durchforstungsholzes über forstliche Auszeigung auch für die Zukunft aus dem Zimmerberg-Staatswalde zugesichert, ebenso eine Laubholzaushilfe im Falle eines großen Brandunglückes.
ad 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10 und 13) (Oberhofen, Flaurling, Hatting, Polling, Inzing, Ranggen, Oberperfuss, Pettnau, Reith, Leutasch) Die unter diesen verzeichneten Gemeinden hatten seit jeher das ausschließliche Benützungs-, also auch das Verkaufsrecht der Nutzungen aus ihren aufgeteilten Wäldern, daher sich der Überschuss von selbst erklärt.

VII. Forstamt Telfs

Das Landgericht Silz zählt 3102 Familien, 15399 Seelen, es entfallen 4,8 Klafter rechtlichen Bezugs, 8,3 Jauch produzierten Bodens, 4 Klafter Waldertrag auf die Familie. Zur vollständigen Deckung ist eine Erhöhung des gegenwärtigen Ertrages von 0,49 auf 0,58 Klafter pro Jauch nötig.

Anmerkungen:
Der Gemeinde Wildermieming ist aus den in ihrem Bezirke gelegenen Teile des Zimmerberg-Staatswaldes der bisherige Bezug an Dürren-, Klaub-, Windwurf- und Durchforstungsholz sowie eine Laubholzaushilfe für den Fall eines großen Brandunglückes zugesichert worden.

VIII. Forstamt Reutte

Das Landgericht Reutte hat in den gegenwärtigen abgefundenen Gemeindebezirken eine Familienzahl von 2489, 9515 Seelen. Es entfallen 8,3 Klafter rechtlichen Bezugs, 23,3 Jauch produzierten Bodens, 6,6 Klafter Waldertrag auf die Familie, zur vollständigen Deckung des rechtlichen Bezuges ist sohin die Erhöhung des gegenwärtigen Ertrages von 0,28 Klafter per Jauch auf 0,35 Klafter per Jauch erforderlich.

Die abgefundenen Gemeinden des Kreises Oberinntal zählen 16345 Familien, 77546 Seelen. Es entfallen im Durchschnitte 5,2 Klafter rechtlichen Bezuges, 13,4 Jauch produzierten Bodens und 4,2 Klafter/:nach dem gegenwärtigen Ertrage:/auf die einzelne Familie. Der gegenwärtige im großen Durchschnitt 0,31 Klafter per Jauch produziert betragende Waldertrag muss sohin im Ganzen auf 0,39 Klafter erhöht werden, sollen die rechtlich nachgewiesenen Holzbezüge der Gemeinden bedeckt sein, die Gesamtbevölkerung des Oberinntales beträgt 17855 Familien, 84491 Seelen.

Kommission für Nordtirol, Hall, am 11. April 1850
von Kempelen, Montanrepräsentant

Anmerkung:

Protokoll

welches mit sämtlichen Kommissionsgliedern über die im Landgerichtsbezirke Reutte von Seiten der kk. Waldservituten- Ausgleichungs- Kommission abgeschlossenen Vergleiche aufgenommen wurde.

Hl. Georg Kink In sämtlichen Gemeinden des kk. Landgerichtes Ehrenberg mit
kk Land- und Krim Ausnahme der Pfarrgemeinde Breitenwang ohne Pflach dann
Unters. Richter der Gemeinden Steg, Elbigenalp und der Stadtgemeinde Vils sind bezüglich der Ablösung der Waldservituten Vergleiche zu Stande
gekommen.

Zusammenstellung der Gesamt Resultate der k.k. Waldservitutenausgleichungskommission für Nordtirol

Die Gesamtbevölkerung Nordtirols beträgt 41090 Familien, 200139 Seelen. Es entfallen im Durchschnitte 6 Klafter rechtlichen Holzbezuges, 13,5 Jauch produzierten Waldfläche, 5,1 Klafter gegenwärtigen Waldertrag auf die Familie.

In den von der Servitutenablösungskommission abgefundenen Gemeinden mit 28457 Familien, 136681 Seelen stellen sich dagegen der Bedeckungsverhältnisse folgender Maßen. Es entfallen 5,7 Klafter rechtlichen Holzbezuges, 13,6 Jauch produzierte Waldfläche, 4,6 Klafter gegenwärtigen Ertrages auf die Familie und es muss dieser Ertrag von 0,34 auf 0,42 Klafter je Jauch produziert erhöht werden, sollen die rechtlich nachgewiesenen Holzbezüge der Gemeinden ihrer vollständigen Bedeckung finden.